Die 4. Ausgabe des internationalen Ampelographie-Kurses der OIV fand in Deutschland statt

04 Aug 2025

Das Jahr 2025 markiert einen Meilenstein für den internationalen Ampelographie-Kurs der OIV, der sich nach seiner Wiederaufnahme im Jahr 2021 weiterhin als maßgebliche Referenz für die Schulung im Bereich der Rebsortenidentifizierung etabliert. Die vierte Ausgabe, die vom 21. bis 25. Juli stattfand, folgte auf die Ausgaben in El Encín (Spanien) 2021, Montpellier (Frankreich) 2022 und Chile 2023.

Fünf Tage lang vertieften 25 Teilnehmende aus 18 Ländern ihre Kenntnisse in der Disziplin der Ampelographie. Der Kurs endete mit einer Sitzung zur abschließenden Bewertung und der Verleihung der Abschlusszertifikate.

 

Eine Schulung von globaler Reichweite und wissenschaftlicher Exzellenz

Der internationale Ampelographie-Kurs der OIV wurde vor mehr als 35 Jahren ins Leben gerufen und hat seit jeher maßgeblich zur Verbreitung von Wissen über die Beschreibung von Rebsorten beigetragen. Dieses Fachgebiet hat durch die Erforschung des genetischen Erbguts der Rebe nicht nur tiefgreifende Auswirkungen auf den Weinbau, sondern durch die genaue Identifizierung der Rebsorten auch auf den Handel.

Der Kurs berücksichtigt die wesentlichen Aktualisierungen der ampelographischen Deskriptoren der OIV und bietet Einblicke in neue Ansätze zur Identifizierung von Reben, die weltweit entwickelt werden. Darüber hinaus befasste sich das Programm in diesem Jahr mit der Züchtung neuer Rebsorten, die resistent gegen Pilzkrankheiten sind (sogenannte „PIWI”) sowie mit der Züchtung neuer Unterlagsreben. Dabei wurde theoretisches Wissen mit praktischen Feldbeobachtungen kombiniert.

 

In Übereinstimmung mit dem Strategieplan 2025–2029 der OIV unterstützt der Kurs die Förderung eines widerstandsfähigen und nachhaltigen Weinbaus durch die Erhaltung und Entwicklung des genetischen Erbes der Rebsorten. Dies umfasst:

  • die Erstellung konsistenter und zuverlässiger Daten zu Rebsorten für den weltweiten Weinbau,

  • fortlaufende Aktualisierung der Leitlinien zur Identifizierung von Rebsorten,

  • Förderung des Wissens um traditionelle Sorten und deren Erhaltung als nachhaltige Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel, die Marktanforderungen sowie den Umgang mit Schädlingen und Krankheiten.

Renommierte Dozenten und Einrichtungen

Der Erfolg dieser vierten Ausgabe ist vor allem dem bemerkenswerten Fachwissen der Dozenten zu verdanken, die gleichzeitig aktive Mitglieder der OIV-Kommission Weinbau sind.

Der Kurs fand am Julius Kühn-Institut in Siebeldingen und an der Hochschule Geisenheim statt.

Als Zeichen der Anerkennung für das Engagement der Dozenten und als Erinnerung an die Kurserfahrung wurde allen Teilnehmern ein Aquarell des Rieslings überreicht, das von der Illustratorin Anne Pieussergues Dherbicourt angefertigt wurde.

 

Danksagung

Die OIV bedankt sich bei den mitveranstaltenden deutschen Einrichtungen, dem Julius Kühn-Institut und der Hochschule Geisenheim, für ihr Engagement und ihre Gastfreundschaft. Ebenso dankt sie allen Referenten für ihre Bereitschaft und ihre wertvollen Beiträge zur Schulung.

Mit den Worten des Generaldirektors der OIV: „Der internationale Ampelographie-Kurs der OIV ist eine hochkarätige Schulung, deren Stärke in der weltweit anerkannten Fachkompetenz der beteiligten Ampelographen liegt. Wir danken ihnen für ihr Engagement als Sachverständige der OIV und für ihren Einsatz für die grenzüberschreitende Wissensvermittlung.“

Die vierte Ausgabe hat die Bedeutung der Ampelographie als unverzichtbares Instrument für die Zukunft des Weinbaus erneut unterstrichen und den Teilnehmern Fachwissen vermittelt, das zur nachhaltigen Entwicklung und Widerstandsfähigkeit des globalen Weinbausektors beitragen wird.