

In diesem Jahr leistet ein Konsortium von Forschungszentren internationaler Unternehmen (Yalumba Family Winemakers in Australien, Möet-Hennessy in Frankreich, Sogrape in Portugal, Viña Concha y Toro in Chile und Familia Torres in Spanien) einen Beitrag, der es ermöglicht, verschiedene Arten von Forschungsstipendien anzubieten.
Kurze Forschungsstipendien
Im Rahmen der Entwicklung ihres Strategieplans kann die OIV jährlich Forschungsstipendien in vorrangigen Bereichen vergeben. Die im Rahmen dieses Programms zu vergebenden Stipendien sind Kurzstipendien (sechs bis maximal fünfzehn Monate mit einem Höchstbetrag von 15 000 €) und werden für bestimmte Postgraduierten-Ausbildungen gewährt. Die Bewerber müssen hochqualifiziert sein und den Wunsch haben, ihre Forschung fortzuführen, ihre Kenntnisse zu erweitern und sich über die neuesten Fortschritte in ihrem Studien- und/oder Arbeitsbereich auf dem Laufenden zu halten.
3-jährige Forschungsstipendien
Sie haben ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt und möchten ein wissenschaftliches Fachgebiet erforschen, das mit den vorrangigen Themen der OIV vereinbar ist, oder Ihre Fachkompetenzen verbessern. Dann können Sie sich um ein dreijähriges Forschungsstipendium in Höhe von maximal 50.000 € bewerben. Beteiligte Akteure:
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Die OIV, die eine Vereinbarung mit dem Stipendiaten/der Stipendiatin und dem Unternehmen unterzeichnet,
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Ein(e) Hochschulabsolvent(in), der/die ein Promotionsstudium aufnehmen oder fortsetzen möchte und für einen Zeitraum von 3 Jahren zur Durchführung von Forschungsarbeiten eingestellt wird. Dabei darf es sich nicht um Angestellte des Unternehmens handeln.
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Ggf. ein oder mehrere Forschungszentren von Mitgliedsunternehmen des Konsortiums,
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ein akademisches Forschungslabor, das mit einer Doctoral School verbunden ist, die den Doktoranden/die Doktorandin für den akademischen Teil der Arbeit aufnimmt und betreut, und dem der Doktorvater/die Doktormutter angegliedert ist.
Für die Vergabe von Forschungsstipendien müssen drei Grundsätze erfüllt sein:
a) Systematischer Ansatz: Bei den zu fördernden Arbeiten muss eine ganzheitliche Betrachtung der Trauben- und Weinerzeugung in Verbindung mit den natürlichen Ökosystemen im Vordergrund stehen.
b) Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette: Die zu fördernden Arbeiten müssen die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigen und nachhaltige Produktion und nachhaltigen Verbrauch miteinander verbinden.
c) Transformation der Produktionssysteme: in den zu fördernden Arbeiten müssen klare Vorschläge für das Erzielen von Fortschritten bei der Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterbreitet werden.
Prioritäre Forschungsbereiche
In diesem Jahr wird den folgenden Themen besondere Aufmerksamkeit gewidmet:
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Erhaltung und nachhaltiges Management der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme bei der Umstellung auf eine naturfreundliche Wertschöpfungskette im Weinbau
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Nachhaltiges Wirtschaften und Anpassung an den Klimawandel
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Lebendige und gesunde Böden im Weinbau
Prioritäre Themen in den 3 Forschungsbereichen
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Regeneration von Weinbergsböden und nachhaltige Bewirtschaftung des Agrarökosystems Weinberg,
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Entwicklung, Erprobung und Bewertung relevanter Biodiversitätsindikatoren für die Anwendung im Weinberg und im Landschaftsmanagement der Weinbauregion (Bodenmanagement),
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Methoden und Schlüsselindikatoren für die CO2-Speicherkapazität von Weinbergsböden (CO2-Minderung),
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neue Alternativen/Ansätze zur Verringerung des Einsatzes traditioneller Pflanzenschutzmittel (Kupfer, Biostimulanzien, andere).
Weitere wichtige Themen
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Bestandsaufnahme, Untersuchung und Erhaltung der genetischen Ressourcen und der Genotypen alter Sorten und alter Reben
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Untersuchung neuer Techniken zur Bekämpfung von Rebkrankheiten und deren Vektoren: Einsatz von Viren gegen Virenbefall, physikalische Behandlungen, Resistenz gegen Chlorose, nachhaltige Bekämpfung von Zikaden
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Tolerante Sorten zur Bekämpfung von abiotischem Stress
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Nachhaltiger Wasserverbrauch bei der Erzeugung von Tafeltrauben und Wasser-Fußabdruck im Weinbausektor
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Regenerativer Weinbau
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Kosten/finanzielle Aspekte des Übergangs hin zu einer besseren Bodengesundheit und Kohlenstoffbindung durch Weinbergsböden
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Bewertung der Nachhaltigkeit (Produktkostenanalyse) und der Wirtschaftsleistung von Agrarumweltmaßnahmen unter Berücksichtigung des Naturkapitals, der biologischen Vielfalt, der Umwelt, der Kohlenstoffbindung usw.
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Vergleich von Umweltzertifizierungen im Weinbausektor
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Neue Herausforderungen, Chancen und Wettbewerbs-/Organisationsmodelle im Weinbausektor: ökologischer und digitaler Wandel, Logistikketten und internationaler Handel
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Nachhaltiger Weintourismus als Schlüsselfaktor für die Erhaltung und Förderung menschlicher, sozialer und kultureller Werte (Weinbaulandschaft)
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Untersuchungen zur Energieeinsparung bei der Gärung
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Studien über Produkte und Nebenprodukte von Nicht-Saccharomyces-Hefen/p>
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Neue Techniken zur Rückgewinnung und Verwertung von Nebenprodukten der Weinwirtschaft
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Handhabung der Instabilität von Weinen (Calcium, Mannoproteine)
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Reduzierung von Schwefeldioxid auf technologischer und mikrobiologischer Ebene („Minimalinterventionsweine“, Weine ohne Zusatz von SO2)
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Entwicklung und Validierung von Analysemethoden zur quantitativen Bestimmung des Zusatzes von exogenem Wasser zu Traubensaft, Most oder Wein und Einfluss neuer Technologien auf diese Analysen
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Kontaminanten, Toxine und Zusatzstoffe (insbesondere Zink, Aluminium usw.)
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Bewertung der Gesundheitsrisiken durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln
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Gesundheitliche oder biologische Auswirkungen des Konsums von Wein oder neuartigen Traubenerzeugnissen (Literaturübersicht, Wirkungsmechanismen, klinische Versuche usw.)
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Ernährungsphysiologische und gesundheitliche Vorteile des Konsums von Tafeltrauben, getrockneten Trauben und Traubensaft
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Änderungen der Konsumgewohnheiten und der Verbraucherwahrnehmung: Nährwertkennzeichnung und Gesundheitswarnhinweise und/oder zertifizierte Alternativprodukte