Le Chili est à l'honneur ce mois-ci à l'OIV.
Pour découvrir une facette atypique de ce pays vous pouvez revoir le replay de la rencontre du 3 septembre entre S.E. Juan Salazar Sparks, le Directeur Général Pau Roca et trois experts du secteur vitivinicole chilien.

Von Azélina Jaboulet-Vercherre
Die Zeit vergeht, das Geschriebene bleibt…
die Schrecken unserer Zeit – aber gibt es in der Geschichte ein Zeitalter, das nicht darunter gelitten hätte? – erinnern uns daran, dass wir uns zusammenschließen müssen, wobei jeder seine Fähigkeiten einbringt. Mein Ziel ist es nicht, hier auf die Krise weiter einzugehen. Im Gegenteil, ich freue mich, Ihnen die hohe Qualität der Ausgabe 2021 des OIV-Preises anzukünden, zu der viele spezialisierte Leser und Fachleute des Sektors in der ganzen Welt durch die Bewertung der Veröffentlichungen beitragen.

Die Schriftsteller, Fotografen, Forscher und Webdesigner, die wir auszeichnen werden*, bekunden ihre Verbundenheit mit dem Weinbau, dem Wein und ihren „Autoren“ und garantieren so die Erhaltung einer literarischen Form der Geselligkeit - in der realen wie in der virtuellen Welt. Dank ihnen setzt sich diese Verbundenheit, die seit dem antiken Bankett besteht, bis heute fort.
Die Ausgabe 2021 des OIV-Preises steht daher unter dem Vorzeichen der Harmonie zwischen Tradition und Erneuerung. Tradition aufgrund der Qualität der Texte, die die fortschrittliche Forschungsarbeit aufzeigen; Erneuerung durch die Originalität der Publikationen, sowohl im Hinblick auf die Themen als auch auf die redaktionelle Kreativität.
Die „Notwendigkeit“ der Literatur wie auch des Weins, der Bereicherung der klassischen und digitalen Weinliteratur in der Welt und der Vermittlung von Wissen über Reben und Wein steht außer Zweifel.
Darüber können wir uns freuen und die Akteure dieser beiden Sektoren beglückwünschen, die sowohl in der OIV als auch in den Gedanken der Autoren zusammenarbeiten.
Es gibt auch Geschichten, die bei einer Mahlzeit erzählt werden können und die, entweder der Geschichte oder dem Alltagsgeschehen entnommen, Beispiele bieten, die geeignet sind, den Sinn für Philosophie, den Respekt vor den Göttern, den Wetteifer bei kriegerischen Heldentaten, die Seelengröße, das Wohlwollen und die Menschlichkeit zu wecken. Ein Gast, der dies rechtzeitig und ohne, dass man dabei Absicht vermuten könnte, zu tun versteht, bringt die Saat der Belehrung aus und verhindert die Übel, die die gewöhnliche Folge der Trunkenheit sind.
Plutarch, Tischgespräche, Buch I, Frage 1 (Mor. 614a-b)
*Termin Anfang September für die Beratung der internationalen Jury des OIV-Preises 2021

Nach den ersten Lockdowns, die zur Einstellung der Weinwettbewerbe führten, ermöglichte die Entwicklung der Gesundheitsbedingungen eine langsame und angepasste Wiederaufnahme der Veranstaltungen, wenn auch unter strengen Auflagen.
Dies trifft auf den Wettbewerb International Awards Virtus zu, der vom 12. – 14. Juni 2021 in Lissabon (Portugal) unter der Schirmherrschaft der OIV stattfand. Die ursprünglich geplanten Termine für die diesjährige Auflage mussten geändert werden, was die Veranstalter aber nicht entmutigt hat. „Es ist die dritte Auflage unseres Wettbewerbs, der immer größer wird, und es war für uns äußerst wichtig, die Veranstaltung durchzuführen. Wir waren der Meinung, dass eine Absage des Wettbewerbs seiner Entwicklung nicht förderlich wäre“, erklärt Tomas de Soto Rioja, Geschäftsführer von Virtus.

Tomas de Soto Rioja,
Geschäftsführer von Virtus
© Foto: Ricardo Palma Veiga
Eine Entscheidung, die eine beträchtliche Investition erforderte, um die notwendigen sanitären Bedingungen sicherzustellen, wie z. B. die Antigentests, denen sich die Juroren unterziehen mussten, bevor sie das Veranstaltungsgebäude, die Fundação Cidade de Lisboa, betraten. Für Tomas ist der schwierigste Aspekt der Pandemie ihre Unvorhersehbarkeit: „Was heute erlaubt ist, kann schon morgen gesetzlich verboten sein. Wir wissen nie, womit wir rechnen müssen“.
Im Oktober 2020 nahm die brasilianische OIV-Expertin Fernanda Spinelli in Südamerika an der Brazil Wine Challenge teil, die in Bento Gonçalves (Brazil) stattfand. Trotz der Pandemie hatte der von der Associação Brasileira de Enologia veranstaltete Wettbewerb, der ebenfalls unter der Schirmherrschaft der OIV durchgeführt wurde, eine größere Teilnehmerzahl als erwartet und es wurden mehr Weinproben als bei seiner letzten Auflage verkostet. In Bezug auf das Hygieneprotokoll erklärte die OIV-Expertin, dass der Abstand zwischen den Tischen der Juroren eingehalten wurde und die Verwendung von Masken obligatorisch war, wenn die Teilnehmer nicht gerade verkosteten, ebenso wie die Verwendung von hydroalkoholischem Gel. „Sogar die Mahlzeiten waren durchdacht und geplant, um den Abstand zwischen den Verkostern zu gewährleisten“, so Fernanda. Die OIV-Expertin erklärte, dass dadurch ermöglicht wurde, die Veranstaltung aufrechtzuerhalten. Aus persönlicher Sicht betrachtete sie den Wettbewerb als eine „sehr interessante und bereichernde Erfahrung“, und zu ihrer Freude „mit einer hohen weiblichen Beteiligung“.

© Foto: Brazil Wine Challenge
Außergewöhnliche Maßnahmen in einer außergewöhnlichen Situation
Die OIV verleiht ihre Schirmherrschaft an internationale oder nationale Wettbewerbe für Wein und Spirituosen weinbaulichen Ursprungs, die diese beantragen, sofern ihre Veranstaltung und ihre internen Regeln und Verfahren den internationalen Normen der Organisation entsprechen (mehr über die Schirmherrschaft der OIV erfahren Sie hier).
Im Bewusstsein der derzeitigen Ausnahmesituation hat die Organisation abweichende Maßnahmen in Bezug auf die geographische Streuung der Juroren auf internationalen Wettbewerben getroffen.
Die OIV unterstützt die Aktivitäten des Weinsektors, indem sie die Veranstalter von Weinwettbewerben auffordert, sich in dieser Übergangszeit auf nationale Verkoster zu stützen. „Das war äußerst wichtig. Ansonsten könnten wir den Wettbewerb nicht aufrechterhalten“, versicherte der Geschäftsführer von International Awards Virtus.
International Awards Virtus ist ein „familiärer“ Weinwettbewerb, der seit seinen Anfängen in Lissabon stattfindet. 2021 bewertete eine internationale Jury von 27 Personen 376 Proben aus 9 Ländern.
Diese Maßnahme wurde auch auf der Brazil Wine Challenge mit 49 nationalen Verkostern gegenüber 8 internationalen Juroren getroffen. Auf dem Wettbewerb wurden 774 Proben aus 16 Ländern verkostet.
2021 werden 28 Weinwettbewerbe unter der Schirmherrschaft der OIV durchgeführt. OIV-Agenda
OIV-Artikel zu Weinwettbewerben
„Wer außergewöhnliche Weine erzielt, wird immer belohnt“


In vino veritas. Sie alle haben diese Behauptung schon einmal gehört und denken, dass sie aus dem Lateinischen kommt.
Doch die Römer haben diese Aussage, wie üblich, aus dem Griechischen übernommen: οῖνος καὶ ἀλήθεια (oinos kai aletheia). Man findet sie schon im sechsten Jahrhundert v. Chr. bei dem Dichter Alceus (Fragmente, 333), bei Athenaeus (Deipnosophen, II), dann bei Plutarch (Leben des Artaxerxes), bevor wir bei Cicero (Themen) davon lesen - oder im babylonischen Talmud (Eruvin 65a).
In önophilen Kreisen, insbesondere an der Loire, werden die Rabelais'schen Gebote immer wieder zitiert. Die Idee der „göttlichen Flasche“ taucht immer wieder auf, wenn Wein auf den Tisch kommt. In Rabelais Werk wird ihre physische Präsenz jedoch von ihrer Qualität als Orakel überschattet. Wenn er im Fünften Buch (Kap. XLV) schreibt: „Von Wein wird man göttlich“, dann beschwört er den Eintritt in die Religion oder zumindest in eine spirituelle Suche, die weit über das Materielle hinausgeht. Sein „Pantagruelismus“, wenn er zügellos ist, ist lediglich Wissen. Die Einnahme erfolgt für den Aufstieg der Seele. Der Körper ist die bescheidene Stütze der Erhöhung des Geistes.
„Lachen ist dem Menschen eigen“, schrieb er, und zwar lange vor Bergson.
Würde diese Aussage für sich alleine stehen, könnte sie völlig falsch verstanden werden. So sagte er dann:
„Nicht Lachen, sondern Trinken ist dem Menschen eigen […]1.
Diese Wahrheiten oder Unwahrheiten sind Teil der Entstehung der Weingeschichte und verdienen neue Aufmerksamkeit.
Als Mittelalterhistorikerin sehe ich mich verpflichtet, diese edlen Worte der Weingeschichte in ihren Kontext zu stellen, um ihren Autoren, egal ob Anfänger oder versierte Weinliebhaber, ihre Urheberschaft und Bedeutung zurückzugeben.
Die kleinen Chroniken im Rahmen der neuen Önokulturellen Mitteilung, die mich regelmäßig an meine Verbundenheit mit der OIV, dem Wein und der Geschichte erinnern, bieten mir die Möglichkeit, Ihnen davon zu erzählen, wie die sich großen Männer, die ich für Sie auswählen werde, für unser magisches Getränk engagiert haben. Wir werden sie daher zu unseren privilegierten Gesprächspartnern machen, zu einer Art von Fürsprechern, die uns, so hoffe ich, dabei helfen werden, unsere eigene Beziehung zum Wein zu verstehen.
Azélina Jaboulet-Vercherre

Nach Erwerb ihres Doktortitels in Geschichte (Yale University, 2011) richtete Azélina Jaboulet-Vercherre Kurse zur Weingeschichte und -kultur ein, die auf verschiedene Einrichtungen der höheren Bildung zugeschnitten sind, insbesondere auf Ferrandi Paris (wo sie derzeit Lehrbeauftragte ist).
2019 wurde Azélina vom Wissenschaftlich-Technischen Ausschuss der OIV zur Präsidentin der Jury des Internationalen OIV-Preises ernannt.
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1 Fünftes Buch, Kapitel XLV „Wie Bacbuc das Wort der Flasche deutet“

Die Abteilung für Alkohol, Drogen und Suchtverhalten (ADA) innerhalb der Abteilung für psychische Gesundheit und Drogenkonsum am Hauptsitz der WHO organisiert vom 22. – 25. Juni das FADAB. Die OIV hat gestern an dieser Veranstaltung teilgenommen, da es einer ihrer Hauptaufgaben ist, die Gesundheit der Verbraucher zu schützen und zur Lebensmittelsicherheit beizutragen, wie dies in Art. 2.2 ihres Gründungsabkommens vom 3. April 2001 festgelegt ist. Und zwar durch eine fachkundige wissenschaftliche Überwachung, die es ermöglicht, die besonderen Eigenschaften von Weinbauerzeugnissen zu bewerten, durch die Förderung und Ausrichtung der Forschung auf relevante Ernährungs- und Gesundheitsaspekte, durch die verstärkte Verbreitung von Informationen, die aus dieser Forschung resultieren, in medizinischen Fachkreisen.

Als zwischenstaatliche Organisation unterstützt die OIV alle Maßnahmen, die zur Reduzierung des schädlichen Alkoholkonsums führen. Die Organisation ist auch den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) verpflichtet. Auf einer breiteren Ebene ist dieses Engagement in den Schwerpunkten des Strategieplans der OIV zu erkennen. Insbesondere der Schwerpunkt III „Beitrag des Weinbaus zur sozialen Entwicklung“ steht mit dem SDG 3 „gute Gesundheit und Wohlbefinden“ in Einklang.
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