
OIV-Generaldirektor Pau Roca erteilte am 11. April am Sitz der OIV in Paris Informationen über die Weinerzeugung, den Weinverbrauch und über den internationalen Handel 2018.
- Die weltweite Rebfläche beläuft sich 2018 auf 7,4 Millionen Hektar.
- Starker Anstieg der Weinproduktion auf 292,3 Millionen Hektoliter, was einer Produktionssteigerung von 42,5 Miohl gegenüber 2017 entspricht
- Der Weinverbrauch hat sich mit 246 Millionen Hektolitern nahezu stabilisiert.
- Wachstum des Welthandels mit Wein (108 Millionen Hektoliter) und Anstieg des Handelswerts um 1,2 % auf 31,3 Milliarden Euro
PPT - Präsentation [FR]


Sie nahm ebenfalls am 12. Zyprischen Weinwettbewerb teil, der unter der Schirmherrschaft der OIV stand.
Wir haben uns mit der Präsidentin über ihre Eindrücke über ihren Besuch und die Rolle von Weinwettbewerben unterhalten.
Wie war Ihr Besuch in Zypern?
Es war mein erster Besuch in Zypern. Ich bin beeindruckt von der Schönheit dieses Landes und dem herzlichen Empfang, der mir bereitet wurde. Ich hatte die Gelegenheit, den Minister für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Umwelt, Costas Kadis, zu treffen und brachte ihm die Zufriedenheit der OIV über die Qualität der Beziehungen zu den zypriotischen Delegierten zum Ausdruck. Der Minister äußerte den Wunsch, den 46. OIV-Kongress (2023) in Zypern auszurichten. Im Rahmen meines Besuchs nahm ich an der Fachkonferenz „Weinerzeugung - Differenzierung und globale Wettbewerbsfähigkeit“ teil, auf der ich die Rolle der OIV als wissenschaftlich-technische Referenz im globalen Weinsektor vorgestellt habe. Ich habe ebenfalls an der 12. Ausgabe des zyprischen Weinwettbewerbs teilgenommen.
Sie haben in letzter Zeit an mehreren Wettbewerben unter der Schirmherrschaft der OIV teilgenommen. Was denken Sie über den zyprischen Weinwettbewerb?
Der zyprische Weinwettbewerb wird seit 2008 unter der Schirmherrschaft der OIV abgehalten. Trotz des nationalen Charakters dieser Veranstaltung konnte ich während der Verkostungen feststellen, dass die OIV-Norm für internationale Wettbewerbe für Wein und Spirituosen weinbaulichen Ursprungs strikt eingehalten wurde. Was die Qualität der Proben betrifft, so haben mich die verschiedenen interessanten Weine in diesem Wettbewerb beeindruckt. Wir hatten in der letzten Woche Gelegenheit, mehrere erstaunliche Weine der natürlichen und außergewöhnlichen Rebsorten Zyperns zu verkosten. Es wurden 194 Weinproben von 36 Weingütern verkostet. Dies hat uns die großartige Entwicklung des zyprischen Weinsektors verdeutlicht.
Warum ist die OIV-Norm ihrer Meinung nach so wichtig?
Die OIV-Norm ermöglicht den Herstellern, unter kontrollierten und fairen Bedingungen zu konkurrieren und gewährleistet, dass die Proben anonym und unter optimalen Verkostungsbedingungen beurteilt werden. Die Beurteilung beruht auf harmonisierten sensorischen Kriterien.Die Weinwettbewerbe der OIV sind sehr wichtig, weil sie grundlegende Aspekte berücksichtigen. Wir können unterstreichen, dass sie das Wissen über Weine hervorragender Qualität fördern. Weinhersteller werden dadurch motiviert, das technische und wissenschaftliche Niveau der Erzeugung zu verbessern, was ebenfalls zur Expansion des Weinsektors beitragen wird.
Wein ist ein tausendjähriges historisches Getränk. Weinwettbewerbe sind daher sehr wichtig, um den historischen und sozialen Wert dieses einzigartigen Erzeugnisses als aktiven Bestandteil der Zivilisation zu fördern.
Eine wichtige Anmerkung zur Rolle der Weinwettbewerbe: Sie sollen ebenfalls einen verantwortungsvollen Konsum fördern.

Welchen Wert haben Medaillen?
Durch die OIV-Regeln haben Medaillen einen echten Wert, da wir die Auszeichnungen auf 30 % der vorgestellten Weine beschränken, was manchmal dazu führt, dass sehr wertvolle Weine aus der Siegerliste gestrichen werden.Bei meiner Teilnahme an Weinwettbewerben gratuliere ich den Gewinnern deshalb immer herzlich.
Der Erhalt einer Auszeichnung für einen Wein hat eine große Bedeutung.
Diejenigen, die den Wein kreiert haben, haben ein außergewöhnliches Getränk mit einzigartigen Eigenschaften angestrebt und schöne Farben, vielfache Reflexe, Duftnoten und subtile Aromen zusammengestellt.
Hier oder anderswo in der Welt des Weins ist es die Erforschung der Einzigartigkeit, die uns motiviert. Wer einen außergewöhnlichen Wein erzielt, wird immer belohnt.
Vor allem sind die ausgezeichneten Weine eine Referenz für die Verbraucher und eine wichtige Anerkennung für die Hersteller.
8 Fakten zum Weinbausektor in Zypern (Quelle: Zyprische Regierung)
- Zypern ist eine historische Weinregion mit über 5.500 Jahren Tradition.
- Zypern ist die einzige von Phylloxera verschonte Schutzzone in der Europäischen Union (und eine der drei phylloxerafreien Nationen der Welt).
- Die bestockte Rebfläche beträgt 7.710 Hektar.
- Es liegt ein Mosaik von zehn einzigartigen heimischen Sorten von Vitis vinifera vor: Xynisteri, Local Mavron, Maratheftico, Giannoudi, Ofthalmo, Promara, Morocanella, Spourtico, Canella und Vlouriko.
- 2018 wurden 109.200 Hektoliter Wein erzeugt.
- Fünf Regionen sind als geschützte Ursprungsbezeichnungen (GUB) anerkannt: Kommandaria, Krasochoria Lemesou, Laona Akamas, Vouni Panayia-Ampelitis und Pitsilia.
- Commandaria, der Süßwein aus sonnengetrockneten Trauben, ist das unbestrittene Aushängeschild des Weinsektors.
- Vier Distrikte sind als geschützte geographische Angaben (G.G.A) anerkannt: Lemesos, Pafos, Larnaka und Lefkosia.
Weitere Informationen zur OIV-Norm
Weitere Informationen zur OIV-Norm für internationale Wettbewerbe für Weine und Spirituosen weinbaulichen Ursprungs sind über diesen Link erhältlich.

Der wissenschaftliche Koordinator der OIV, Jean-Claude Ruf, nahm an der 13. Sitzung des Codex-Komitees für Kontaminanten in Lebensmitteln (CCCF) teil, die vom 29. April – 3. Mai 2019 in Yogyakarta, Indonesien, stattfand.
Zu den Themen auf der Tagesordnung gehörte die Revision der zulässigen Höchstgehalte von Blei in Lebensmitteln, insbesondere Wein, die von den Delegationen der anwesenden Mitgliedstaaten erörtert wurde.
In der vorangegangenen Sitzung im Jahr 2018 wies die OIV darauf hin, dass auch die besonderen Merkmale bestimmter Weinarten, wie z.B. gespritete Weine, berücksichtigt werden sollten, von denen ein erheblicher Teil vom internationalen Handel ausgeschlossen wäre, wenn die Höchstgrenze auf 0,05 mg/kg festgelegt würde.
Nach der Sitzung 2018 beschloss der CCCF eine elektronische Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz der Vereinigten Staaten einzurichten. Diese Arbeitsgruppe befasste sich mit den Höchstgrenzen für Weine aus Trauben und stummgemachte Weine, welche aus Trauben hergestellt werden, die nach dem Datum der Festlegung der Höchstgrenze geerntet werden.
Seit über einem Jahr befasst sich die OIV mit der Revision ihrer eigenen Blei-Grenzwerte
In der 13. Sitzung des CCCF im Jahr 2019 erörterte das Komitee die Empfehlungen der Arbeitsgruppe für die Festlegung von Höchstgrenzen für Blei in Weinen und gespriteten Weinen. In den Gesprächen machte die OIV den CCCF darauf aufmerksam, dass ein zu niedriger Grenzwert bedeutende Auswirkungen auf den internationalen Handel haben könne. Jean-Claude Ruf wies ebenfalls darauf hin, dass die OIV seit über einem Jahr ihre eigenen Blei-Grenzwerte überprüfe und in ihrer Generalversammlung im Juli 2019 in der Schweiz einen Änderungsvorschlag zur endgültigen Annahme vorlegen werde.
Die OIV forderte den CCCF auf, die neuen Arbeiten der OIV zu diesem Thema zu berücksichtigen, um bei künftigen potentiellen Grenzwerten Überschneidungen und Inkonsistenzen zu vermeiden.
Nach den Beratungen im CCCF sprachen sich einige Delegationen für eine Höchstgrenze von 0,05 mg/Kg für Weine aus, wobei ein Konsens über eine Höchstgrenze von 0,1 mg/kg für Weine und von 0,15 mg/kg für gespritete Weine/Likörweine erzielt wurde. Diese Grenzwerte gelten für Erzeugnisse, die nach dem Datum der Festlegung der Höchstgrenze hergestellt werden. Diese Vorschläge werden der Codex-Alimentarius-Kommission im Juli 2019 zur Annahme vorgelegt.
Kohärenz der Normen und des internationalen Handels
Für die Kohärenz der Normen und des internationalen Handels ist es erfreulich, dass die OIV und der Codex Alimentarius die gleichen Grenzwerte für Weine und gespritete Weine/Likörweine annehmen.
Das Codex-Komitee hat ebenfalls vereinbart, 2020 neue Arbeiten zur Revision des Verhaltenskodex zur Verhütung und Verringerung der Bleikontamination von Lebensmitteln einzuleiten, der 2004 vom Codex angenommen wurde (CAC / RCP 56-2004), um Mittel zur Verringerung des Bleigehalts von Lebensmitteln einschl. Wein zu berücksichtigen.


In der letzten Sitzung des Exekutivausschusses der OIV teilte Generaldirektor Pau Roca den Mitgliedstaaten mit, dass ein neuer Mietvertrag für einen Standort in der Rue Monceau im 8. Arrondissement in Paris unterzeichnet worden sei und damit die ersten Grundlagen geschaffen wurden, um mit Frankreich als Gastland der Organisation eine angemessenere Lösung zu finden.
An dem neuen Sitz, der sich in der Nähe des Parc Monceau, des Sitzes der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und eines Konferenzzentrums befindet, werden im Laufe des Sommers Herrichtungsarbeiten durchgeführt, zu denen einige Unternehmen des Sektors in Form von Sponsoring beitragen könnten. Für die übrigen Arbeiten wird ein Aufruf zur Interessenbekundung veröffentlicht, um kompetente Unternehmen auszuwählen.
Viele Mitgliedstaaten brachten ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, den historischen Sitz, an dem die Erneuerung des Übereinkommens zur Gründung der OIV ausgehandelt wurde, zu verlassen. Sie wünschten aber auch, bis zum hundertsten Jahrestag der OIV im Jahr 2024 eine Lösung für einen dauerhaften Standort der Organisation zu finden, um neue Aktivitäten zu entwickeln und den Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts zu begegnen.



Am 5. April 2019 ernannte der Wissenschaftlich-Technische Ausschuss der OIV die Historikerin, Mediävistin und Expertin für Weingeschichte zur Vorsitzenden der Internationalen Jury der OIV.
Azélina Jaboulet-Vercherre ist die erste Frau, die seit der Einrichtung des OIV-Preises im Jahr 1930 in dieses Amt berufen wurde.

Die Vorsitzende des OIV-Preises ist Doktorin der Geschichte (Yale, USA) und absolvierte ein Studium in den Bereichen, Kunst, Archäologie, Literatur und Geschichte.
In ihrer Dissertation konzentrierte sie sich auf medizinische Literatur und Naturphilosophie vom 12. bis 15. Jahrhundert.
Neben ihren historischen Studien entwickelte die Autorin ihren kritischen Sinn durch eine multidisziplinäre Ausbildung in den Bereichen angelsächsische Kunstgeschichte und Literatur.
Ihre innovative Herangehensweise an den Wein ist eine ganz besondere: Sie betont die Harmonie zwischen Wein, Kunst, Musik, Emotionen und Empfindungen.
Mit einem historiographischen und kulturellen Ansatz arbeitet sie an der Erneuerung der Weintaxonomie und geht dabei über den üblichen Rahmen hinaus.
Dieser multidisziplinäre Ansatz verleiht ihren Kursen in Weingeschichte und ihren Verkostungsseminaren auf der ganzen Welt eine einzigartige Dimension.
Als Gastprofessorin an der französischen Hochschule Sciences Po (Paris, Summer School) wurde sie mit der Gründung der „Sciences Po Wine School“ beauftragt.
Ihre mehrjährige Lehrtätigkeit an der Hotelschule in Lausanne und der Önologenschule in Changins haben es ihr ermöglicht, ihre Kenntnisse über Schweizer Weine zu erweitern.
Sie ist Mitglied der Verkostungsjury bei mehreren Weinwettbewerben.
Azélina Jaboulet-Vercherre erhielt 2013, 2015 und 2017 zwei OIV-Preise und eine besondere Erwähnung der OIV.
OIV-Preis 2013 – Geschichte, Literatur und bildende Künste:

OIV-Preis 2015 – Wein und Gesundheit:

Besondere Erwähnung 2017 – Literatur:

JURY DER OIV
Mitglieder 2019
Vorsitzende: Azélina Jaboulet-Vercherre / Frankreich
1. stellvertretende Vorsitzende: Christiane Blum / Luxemburg
2. stellvertretender Vorsitzender: Luís Carlos Ferreira Peres De Sousa / Portugal
Wissenschaftlicher Sekretär: Jean-Luc Berger (bis Oktober 2019) / Frankreich
Präsidentin der OIV: Regina Vanderlinde / OIV (Brasilien)
Generaldirektor der OIV: Pau Roca / OIV (Spanien)
Stellvertretende Vorsitzende der Kommissionen und Unterkommissionen der OIV:
Benjamin Bois / Weinbau/ Frankreich
Luigi Moio / Önologie / Italien
Tony Battaglene / Wirtschaft und Recht / Australien
Nuria García Tejedor / Sicherheit & Gesundheit / Spanien
(Luís Carlos Ferreira Peres De Sousa) / Trauben / Portugal
Ondřej Mikeš / Analysemethoden / Tschechische Republik
Eingeladene ehemalige Präsidenten/Präsidentinnen der OIV:
Monika Christmann / Deutschland
Claudia Quini /Argentinien
Yves Bénard / Frankreich
Peter Hayes / Australien
Reiner Wittkowski / Deutschland
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