
In der letzten Sitzung des Exekutivausschusses der OIV teilte Generaldirektor Pau Roca den Mitgliedstaaten mit, dass ein neuer Mietvertrag für einen Standort in der Rue Monceau im 8. Arrondissement in Paris unterzeichnet worden sei und damit die ersten Grundlagen geschaffen wurden, um mit Frankreich als Gastland der Organisation eine angemessenere Lösung zu finden.
An dem neuen Sitz, der sich in der Nähe des Parc Monceau, des Sitzes der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und eines Konferenzzentrums befindet, werden im Laufe des Sommers Herrichtungsarbeiten durchgeführt, zu denen einige Unternehmen des Sektors in Form von Sponsoring beitragen könnten. Für die übrigen Arbeiten wird ein Aufruf zur Interessenbekundung veröffentlicht, um kompetente Unternehmen auszuwählen.
Viele Mitgliedstaaten brachten ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, den historischen Sitz, an dem die Erneuerung des Übereinkommens zur Gründung der OIV ausgehandelt wurde, zu verlassen. Sie wünschten aber auch, bis zum hundertsten Jahrestag der OIV im Jahr 2024 eine Lösung für einen dauerhaften Standort der Organisation zu finden, um neue Aktivitäten zu entwickeln und den Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts zu begegnen.



Am 5. April 2019 ernannte der Wissenschaftlich-Technische Ausschuss der OIV die Historikerin, Mediävistin und Expertin für Weingeschichte zur Vorsitzenden der Internationalen Jury der OIV.
Azélina Jaboulet-Vercherre ist die erste Frau, die seit der Einrichtung des OIV-Preises im Jahr 1930 in dieses Amt berufen wurde.

Die Vorsitzende des OIV-Preises ist Doktorin der Geschichte (Yale, USA) und absolvierte ein Studium in den Bereichen, Kunst, Archäologie, Literatur und Geschichte.
In ihrer Dissertation konzentrierte sie sich auf medizinische Literatur und Naturphilosophie vom 12. bis 15. Jahrhundert.
Neben ihren historischen Studien entwickelte die Autorin ihren kritischen Sinn durch eine multidisziplinäre Ausbildung in den Bereichen angelsächsische Kunstgeschichte und Literatur.
Ihre innovative Herangehensweise an den Wein ist eine ganz besondere: Sie betont die Harmonie zwischen Wein, Kunst, Musik, Emotionen und Empfindungen.
Mit einem historiographischen und kulturellen Ansatz arbeitet sie an der Erneuerung der Weintaxonomie und geht dabei über den üblichen Rahmen hinaus.
Dieser multidisziplinäre Ansatz verleiht ihren Kursen in Weingeschichte und ihren Verkostungsseminaren auf der ganzen Welt eine einzigartige Dimension.
Als Gastprofessorin an der französischen Hochschule Sciences Po (Paris, Summer School) wurde sie mit der Gründung der „Sciences Po Wine School“ beauftragt.
Ihre mehrjährige Lehrtätigkeit an der Hotelschule in Lausanne und der Önologenschule in Changins haben es ihr ermöglicht, ihre Kenntnisse über Schweizer Weine zu erweitern.
Sie ist Mitglied der Verkostungsjury bei mehreren Weinwettbewerben.
Azélina Jaboulet-Vercherre erhielt 2013, 2015 und 2017 zwei OIV-Preise und eine besondere Erwähnung der OIV.
OIV-Preis 2013 – Geschichte, Literatur und bildende Künste:

OIV-Preis 2015 – Wein und Gesundheit:

Besondere Erwähnung 2017 – Literatur:

JURY DER OIV
Mitglieder 2019
Vorsitzende: Azélina Jaboulet-Vercherre / Frankreich
1. stellvertretende Vorsitzende: Christiane Blum / Luxemburg
2. stellvertretender Vorsitzender: Luís Carlos Ferreira Peres De Sousa / Portugal
Wissenschaftlicher Sekretär: Jean-Luc Berger (bis Oktober 2019) / Frankreich
Präsidentin der OIV: Regina Vanderlinde / OIV (Brasilien)
Generaldirektor der OIV: Pau Roca / OIV (Spanien)
Stellvertretende Vorsitzende der Kommissionen und Unterkommissionen der OIV:
Benjamin Bois / Weinbau/ Frankreich
Luigi Moio / Önologie / Italien
Tony Battaglene / Wirtschaft und Recht / Australien
Nuria García Tejedor / Sicherheit & Gesundheit / Spanien
(Luís Carlos Ferreira Peres De Sousa) / Trauben / Portugal
Ondřej Mikeš / Analysemethoden / Tschechische Republik
Eingeladene ehemalige Präsidenten/Präsidentinnen der OIV:
Monika Christmann / Deutschland
Claudia Quini /Argentinien
Yves Bénard / Frankreich
Peter Hayes / Australien
Reiner Wittkowski / Deutschland

Konträre Auffassungen
Es ist bekannt, dass die Harmonisierung der einzelstaatlichen Vorschriften mit den Kennzeichnungsnormen des Codex für alkoholische Getränke unzureichend ist. In den Diskussionen in Ottawa tauchte schnell die Frage nach dem Alkoholgehalt und dem Energiebedarf sowie den Nährwertangaben auf den Etiketten alkoholischer Getränke auf, und es wurden sehr unterschiedliche nationale Standpunkte vertreten.
Einige Delegationen waren der Auffassung, dass die bestehenden Texte des Codex Alimentarius bei alkoholischen Getränken hinreichend angewendet werden und dass es aufgrund der verschiedenen Arten von alkoholischen Getränken und der sozialen Werte, die mit der Verwendung dieser Erzeugnisse verbunden sind, besser sei, die Frage auf nationaler Ebene zu behandeln.
Andere Länder betonten jedoch, dass es notwendig sein könne, zusätzliche Leitlinien für die Kennzeichnung von alkoholischen Getränken bereitzustellen. Da alkoholische Getränke keine gewöhnlichen Lebensmittel sind, wäre es wichtig, die Verbraucher über die mit dem Alkoholkonsum verbundenen Gesundheitsrisiken durch zuverlässige Angaben auf dem Etikett zu unterrichten.
Die OIV verweist auf ihre Sachkenntnis
Der wissenschaftliche Koordinator der OIV, Jean-Claude Ruf, wies das Codex-Komitee auf die Komplexität der Kennzeichnung alkoholischer Getränke hin.
Sollte der Codex Alimentarius neue Arbeiten aufnehmen, weist die OIV schon jetzt auf die Notwendigkeit hin, den Mindestalkoholgehalt der Getränke festzulegen und die Definition der unter die Norm fallenden alkoholischen Getränke zu klären, um den Besonderheiten bestimmter Erzeugnisse Rechnung zu tragen.
Die OIV hat die Überarbeitung ihrer Norm für die Kennzeichnung von Weinen und Spirituosen weinbaulichen Ursprungs bereits in Angriff genommen. Es wäre nützlich, wenn die Arbeiten der OIV, die als einzige internationale zwischenstaatliche Organisation mit dem Codex Alimentarius in diesem Bereich zusammenarbeitet, in den Diskussionen, die im Codex Alimentarius möglicherweise geführt werden, berücksichtigt würden.
Ein Dossier, das in den Arbeitsgruppen des Codex Alimentarius weiter zu verfolgen ist …


Im Rahmen der diesjährigen Ausgabe wurden im Auditorium des Mucem (Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers) 37 Filme vorgeführt, die aus 144 Filmen aus 17 Ländern ausgewählt wurden.
In den ausgewählten Filmen wurde eine Reihe von Themen vorgestellt, die das Publikum zum Nachdenken darüber einluden, wie das aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Modell zu einer nachhaltigen Lebensweise unter Achtung der Natur beitragen sollte.
Die Suche nach Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden im Weinbau und die Anwendung biodynamischer Produktionsmethoden wurden in mehreren Dokumentarfilmen hervorgehoben.

Einige Filme befassten sich mit der Haltung junger Generationen gegenüber Wein und mit der Stärkung der Rolle der Frau im Weinbau. Andere Filme behandelten Themen wie Terroir, Nachhaltigkeit und althergebrachte Methoden der Weinbereitung.
Der Grand Prix 2019 ging an den katalanischen Film „40 hectàrees. La terra i el Pagès” (40 Hektar – Land und Landwirte). Dieser Film erzählt die Geschichte von 10 Winzern aus der Weinbauregion Penedès (Katalonien), die über ihre tägliche Arbeit, ihre Schwierigkeiten mit den großen Cava-Herstellen und ihr Verhältnis zum Land sprechen. Liste der Preisträger aufrufen (Link auf Französisch).
„Wein, Rebe und Heiliges“ in Bildern
Die Fotoausstellung Terroir d’Images, die das Festival zum 14. Mal begleitete, fand zum Thema „Wein, Rebe und Heiliges: das Geheimnis einer Kultur, göttlicher Nektar“ (Wine, Vine and the sacred: a culture mystery, divine nectar) im Kulturzentrum Vieille Charité statt.
Aus über 1500 Arbeiten von Amateurfotographen und Profis aus 15 Teilnehmerländern wurden 80 Fotographien offiziell ausgewählt.
Die Grand Prix-Sieger werden bei der offiziellen Preisverleihung von Oenovideo und Terroir d’Images bekannt gegeben, die am Montag, den 14. Oktober 2019 im Palais du Luxembourg in Paris stattfindet.


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